Viele Deutsche sind heute der Meinung, dass der Erste Weltkrieg ein gutes Beispiel sei, für Dinge, die falsch gemacht werden können. Die Ukraine Krise weckt alte Erinnerungen, um die Krim wurde schon im 19. Jahrhundert eine Art Erster Weltkrieg geführt.
Doch die Experten sind einer Meinung, so etwas wie den Ersten Weltkrieg wird es nicht noch einmal geben. Die internationalen Beziehungen sind heute anderer Natur und auch viel stabiler als zu der damaligen Zeit.
Zu Beginn des Krieges wussten die Deutschen nicht einmal, worum es wirklich ging. Warum überhaupt gekämpft werden sollte? Hier war es nur die Absicht, dem einzigen verbliebenen Bündnis-Partner Österreich-Ungarn zur Seite stehen zu müssen. Natürlich war das Deutsche Reich auch mitverantwortlich, trotzdem ist es nur so in den Krieg hineingestolpert. Als die Entente zu den Waffen griff, führt Deutschland aus eigener Sicht einen Verteidigungskrieg. Mit weitreichenden Folgen, vor allem an der Ostfront.
Die wirklichen Opfer waren die Kinder!
Die Kinder waren die ersten Opfer des Krieges. Erst wurde ihre Begeisterung gnadenlos missbraucht und dann wurden ihnen die Väter genommen. Die meisten Kinder wurden von ihren Lehrern dazu angehalten, ein Kriegstagebuch zu führen. Man glaubte da noch, man gehe glorreichen Zeiten entgegen. Die Jungen und Mädchen sollten Zeitzeugen von etwas ganz Großartigem sein. Sie alle konnten nicht ahnen, dass diese patriotische Gesinnungen zu Chroniken der Trauer werden sollten. Der Krieg zerstörte nicht nur ihre unbeschwerte Kindheit, sondern prägte sie für ihr gesamtes Leben.
Millionen tote Menschen hätten vermieden werden können!
Niemand hatte einen Grund für einen Krieg. Aber es entstand eine durch Hypernationalismus und Sozialdarwinismus genährte Konstellation. Als der Globus aufgeteilt war, fiel der Blick wieder auf Europa. Krieg erschien bald zumindest nicht mehr wahrscheinlich und war eine anerkannte legitime Form der Politik.
Ob das Attentat des österreichischen Thronfolgers Franz-Ferdinand wirklich Schuld war am Ausbruch des ersten Weltkriegs wagen viele zu bezweifeln. Ohne Frage sorgten schon die beiden Balkankriege 1912/13 für eine Verschärfung der Lage. Wenn zu der Zeit schon Belgrad mit Wien auf Konfrontationskurs gegangen wäre, hätte bereits damals eine verhängnisvolle Ereignisfolge eintreten können.
Als die Stunde gekommen war, hatte Deutschland keinen Schimmer, wie es weitergehen sollte. Es gab noch keinen Masterplan, erst durch eine Empfehlung von Generalstabschef Moltke und einem Plan von seinem Vorgänger Schlieffen, kam es dann zum bitteren Ende. Das Ende hieß: Der Erste Weltkrieg.