Die Grundputze sind eine dekorative und sichtbare Oberflächenbeschichtung, sie stellen eine interessante Alternative zu Tapeten mit farbigen Anstrichen dar. Neben den klassischen mineralischen Reibeputz gibt es auch weitere zahlreiche Beschichtungen wie zum Beispiel der Baumwolleputz, Lehmputz und Rollputz. In Zeiten wo Umweltschutz und Bio hochaktuelle Themen sind, verwenden immer mehr Hausbesitzer den sogenannten Lehmputz.
Moderne Lehmputze eignen sich als Grundputze wie auch für dekorative Beschichtungen. Ganz konsequent lässt sich eine dekorative Oberfläche auf Lehmbauplatten und einen Lehmoberputz verarbeiten, doch als Grundlage für die Gestaltung mit einem Lehmfeinputz eignen sich auch alle übrigen Wandbaustoffe und Putze, die auf dem Bau heute üblich sind. Ideal ist es, wenn die Fläche zwar eben, aber nicht zu glatt ist, auf einem rauen Grund haftet ein Lehmputz besser.
Richtig vorbehandeln
Bei stark saugenden Untergründen wie Gipsplatten oder anderen mineralischen Putzen empfiehlt sich dringend eine Grundierung. Glatte Oberflächen wie Beton werden mit einem Haftgrund versehen. Verschmutzungen, lose Farbreste oder Staub müssen entfernt werden. Je nach dem verwendeten Tonsorten und Pigmenten besitzt Lehmputz ganz unterschiedliche Farbnuancen. Kombiniert man sie geschickt, ergeben sich sehr kreative Gestaltungsmöglichkeiten.
Auftragstechniken
Bei einer gefilzten Fläche trägt man mit einer Venezianerkelle den Lehmputz auf, anschließend nach Wunsch nass in nass eine zweite, andersfarbige Schicht. Nach 5 Minuten die Wand mit kreisendem Schwamm und wenig Wasser filzen. Bei der Bürstenstruktur wartet man nach dem Auftrag einige Minuten und überarbeitet dann die Wand mit einer Lasurbürste und wenig Wasser. Je frischer der Putzauftrag, desto rauer wird die Fläche. Römische Struktur: Zunächst trägt man eine glatte Lehmschicht auf und lässt sie trocknen. Anschließend wird eine zweite, etwas dickere Lage aufgebracht, die man strukturiert und dann nur leicht glättet.
Zusammensetzung Lehmputz
Lehmputze bestehen aus Ton, Sand und Feinsanden, die im Tagebau abgebaut werden. Sie enthalten außerdem Pflanzenfasern, die ihnen Struktur geben, können auch mit weiteren Bindemitteln und Zusätzen versehen sein, die für eine leichtere Verarbeitung sorgen. Ihre Festigkeit erhalten Lehmputze durch die feinen Tonteilchen, die sich miteinander und mit dem Grund verkrallen. Um einen Putz dieser Art witterungsbeständig zu machen, setzt man für die Anwendung außen Zement zu.
Lehmputze bieten eine sehr große Farbvielfalt. Verantwortlich dafür sind außer den verwendeten Tonsorten auch bei der Produktion zugegebene Pigmente. Die meisten Hersteller stellen Farbfächer zur Verfügung, die bei der Auswahl des Wunschfarbtons helfen. Auf Wunsch kann man sich auch seinen ganz speziellen Farbton zusammenstellen lassen!